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Kapitel 3

FRAGMENTARISCHE NOTIZEN
ÜBER DAS SCHREIBEN VON GEDICHTEN

am nachmittag des zwölften september wurde die
sonne rot
die geschichtsschreiber haben nichts anderes zu
berichten
die riegel waren geöffnet
man sah sehr große tiere durch die stadt gehen
- Rainer M. Gerhardt: umkreisung -
In diesen seit ca. 1994 fortlaufend veränderten und weitergeschriebenen Text sind eingefügt Teile aus einer Alten Prosa (ca. 1975). - Rückgriffe auf einige ältere theoretische Überlegungen gibt es ebenfalls.

Einst liebte ich... / so fangen Gedichte manchmal an; / und wie sie weitergehen: / ja, behüt dich Gott - / lieber nicht! / Und doch stellt sich / (gelegentlich) / das Problem des Anfangs / DER KONTAKT / ZUR WIRKLICHKEIT / IST FUTSCH! / Was tun? / DEINE DUNKLEN AUGEN... / Die Geschwätzigkeit / meiner schweren Zunge... / ...ich muß muß muß / von deinen Dunklen Augen / reden! / Und du? / - Du schaust / auf deine übereinandergelegten Hände / und ich / kann wieder nicht / die Farbe deiner Augen / erkennen. / Ich muß gehn und seh dich / erst in ca. 70 Stunden wieder... / ...bis dahin... / ...der Griff zur Flasche... / ...die tropfende Nase... / ...der unruhige Schlaf... / ...DEINE DUNKLEN AUGEN... / ...das Schwinden deines Bildes aus den Sinnen... / meine Angst... / ...der Blick auf dein Foto... / ...der Griff zur Flasche... / ...das Einschalten des Fernsehgerätes... / ...der blöde Blick auf die Glotze... / ...Angst... / ...aufblitzende Hoffnung... / ...Victor Mature auf dem Bildschirm... / ...Hunger... / ...zwei Tomaten, Brot, Wein... / ...nur noch 36 Stunden... / ...eine Zigarette drehen... / ...DEINE DUNKLEN AUGEN... / ...gemischte Gefühle... / ...der Griff zur Flasche... / ...ein Telefongespräch... / ...der Gedanke an unsre gestrige Begegnung... / ...Angst... / ...Hoffnung... / ...Liebe... / ...DEINE DUNKLEN AUGEN... / ...nur noch 35 Stunden... / ...Hedy Lamarr auf dem Bild-schirm... / ...der berauschende Klang deines Namens... / ...Liebe... / ...dein Lachen - gestern... / ...meine Verzweiflung - heute... / ...der Griff zur Flasche... / ...meine schmerzenden Glieder... / ...Samsons Kampf mit dem Löwen... / ...Lächerlichkeit... / ...die immerwährende Hoffnung... / ...DEINE DUNKLEN AUGEN... / ...Die Wiederholung - Kierkegaard-Lektüre... / ...Die Angst... / ...der Griff zur Flasche... / ...die nächste Seite... / ...die 'kalte' Zigarette... / ...die Angst vor dem NEIN... / ...der Griff zur Flasche... / ...unmögliche Phantasien... / ...die Hoffnung auf ein Gespräch... / ...der Tag wird kommen... / ...nur noch 34 Stunden... / ...DEINE DUNKLEN AUGEN... / ...und jetzt versagt das Hirn, / die Kräfte lassen nach, / ich komme zum Ende: / Einst liebte ich / ein schönes Kind, / erst 16 Jahr... / Doch wendet sich, / so wie der Wind, / mein Schicksal gar...   (Geschrieben am 12. 10. 1985 unter dem Einfluß eines ständig steigenden Alkoholpegels.)

 Beginnen wir mit einem Paradoxon: Ich bin ein junger Autor - und wer hier lacht, hat nichts begriffen vom Sprachgebrauch, der in diesem Geschäft im wahrsten Sinne des Wortes herrscht. Dabei habe ich immer schon Gedichte geschrieben. Ob es übertriebener Skrupel war oder wirkliches Unvermögen: die meisten Produkte sind vernichtet. Ganz sicher mitgespielt an der Tatsache, daß mir nur (relativ) wenige eigene Texte zugänglich sind, hat die Erfahrung, daß Kommunikation über das Medium Lyrik nicht oder nur in sehr eingeschränktem Maße möglich zu sein scheint. Also bin ich ein junger Autor, da ich in nur sehr begrenztem Maße veröffentlicht bin.

 Alles hat seine Zeit. - Und irgendwann kommt auch der Tag, an dem man sich Gedanken machen muß über dieses Tun. Ich kann keine Theorie entwerfen: Ich kann mein Thema nur langsam, sehr langsam einzukreisen versuchen. Es werden viele (Gedanken-)Splitter unverbunden nebeineinander, hintereinander stehenbleiben müssen. Es käme mir wie ein Verrat vor, sie, die einander widerstreben, zu verknüpfen. Daraus folgt auch, wenn ich nun diese Arbeit einmal beginne, daß das, was folgt, auf immer unvollendet sein wird, immer von neuen fortgeschrieben werden muß. Ein Ende, eine Erlösung wird es nicht geben.

 Das Bewußtsein, am Ende einer Epoche (der Epoche der Literatur) zu stehen, weckt das Bedürfnis, die Dinge, die für die Arbeit mit und am Kunstwerk (hier: am Gedicht) zu ordnen. Es gibt kein Bewußtsein von Literatur ohne Kritik, resp. ohne Reflexion über die Arbeit. - Was folgt, sind nicht-chronologisch, sondern mehr oder weniger thematisch angeordnete Fragmente zu einer Poetik (was immer das auch sein mag); begonnen ca. 1990.

 So bin ich hier, füge den Materialalben etwas hinzu, sehe mir eine weitere sterbende europäische Hauptstadt an, mache Notizen, sammele, - es gibt hier seltsame lichte Himmel, abends kalkweiße Monde zwischen schwarzen großen Pflanzen, Bäume. - Ich sehe mir das Licht an, daß ich lange Zeit vermißt habe, wie lange das anhält? Weiß nicht. - Ich denke, nach der jahrhundertelang betriebenen Entleerung aller Inhalte, passiert jetzt überall die rasende Entleerung auch aller Formen - gut so, denke ich, das bringt jeden in die Notwendigkeit, seine eigenen Inhalte und Formen zu bringen, bringen zu müssen, danach zu suchen.

(Rolf Dieter Brinkmann)
 Ich stelle mir keinen Leser vor. Es gibt ihn nicht. Niemand schreibt für niemand. Was sich ein Autor (jeder Autor) bei einem Wort gedacht hat, ist scheißegal. Ich werde es ja doch nicht erfahren. Was ich kann ist: versuchen, mich hineinzuversetzen in das Geschriebene, um zu sehen: Was geschieht in mir? Gelingen mir neue Erfahrungen / Erkenntnisse? Sie könn(t)en mir gelingen, wenn ich neue Formen finde, die meine Fähigkeit, zu verstehen, verbessern.

 Jedes Verständnis ist ein Mißverständnis, jede Form eine Lüge. Es gibt keine Zusammenhänge. Wenn du dich entschließt, ein Wort neben das andere zu setzen, dann suggerierst du, daß es einen Sinn gibt, der sich von selbst - oder mit Mühe - erschließen läßt. Es paßt nichts zusammen - und das ist gut so. Und du, du alter Tölpel, siehst immer wieder Zusammenhänge dort, wo sie nun wirklich nicht sind, weil es sie nie und nirgendwo gab und gibt. Es gibt und wird geben nur das Vereinzelte, das Isolierte, das Fragment. Nur im Zusammenhang der isolierten Wörter geschieht - wenn überhaupt - Literatur. Wenn ich FORM ablehne, wie kann ich reden ... ist doch Sprache immer auch Form ... wie kann ich weiterschreiben, wenn ich weiß, daß ich lüge? Wie kann ich Qualität erreichen, wenn ich nicht in der Lage bin, das Bestehende zu überwinden oder wenigstens durch das Schreiben so zu kritisieren, daß sich interessante neue Aspekte auftun? Wie gelingt es mir, den alten Formen und Inhalten zu entgehen?

Wenn ich in einem Biergarten sitze, vor mir das Bier, links vorn die Tafel mit den (alltäglichen) Angeboten, etwas weiter rechts eine (unheimlich langbeinige) Blondine, hinter mir ein kläffender Köter, in meiner Hand ein Roman. Ich lese zufällig wie in einem Zwinger ein Dackel (in einem Sack) erschlagen wird, da kommt der Kellner und bringt mir ne Currywurst... and so on... - Wie soll da ein (um einmal mit dem von mir wenig geschätzten Handke zu reden) 'ein die Einheit begehrendes Streben' möglich sein... Alle diese (auch und vor allem Romanschriftsteller) Einheitsideologen sind doch gottverdammte Lügner... Es gibt nur das FRAGMENTARISCHE... Die Einheit ist ein metaphysisches Gespenst und gehört in den Bereich der Priester...  Sie kann ganz nützlich sein, wenns einem schlecht geht und man ein schönes Gefühl haben möchte... also aus therapeutischen Gründen... Da aber der Schriftsteller kein Therapeut oder Priester (vgl. Arno Schmidt) ist, kann er die Welt nur fragmentarisch darstellen; oder: als epischen Wassersturz, der von Schwelle zu Schwelle schäumt als Beispiel überlegenen Zerfalls, aber doch genau so unten ankommt wie ol' man river...

 Und immer wieder das gleiche Problem: daß das, was da auf dem Papier erscheint, nicht das ist, was ich mir vorgestellt habe. Die Differenz ist tödlich. Nie und nimmer scheint sie aufhebbar, ist ewig und allgegenwärtig. In seltenen Glücksmomenten scheint sie aufgehoben, um später so gewichtiger zu erscheinen. Die Selbsttäuschung nimmt manchmal bedrohliche Ausmaße an und bringt mich dazu, zu glauben, jetzt hätte ich es geschafft, jetzt wäre es mir gelungen, dem Bild in meinem Kopf das richtige Wort zu geben und dieses Wort in die richtige Form zu bringen. - Wie soll auf dieser Basis eine Kommunikation zwischen mir und einem Leser möglich werden?

 Eines guten Tages wußte ich nicht weiter und machte mich deshalb auf den Weg. Natürlich wußte ich nicht, wohin ich gelangen würde. Aber darauf kam es jetzt auch nicht an. Ich stolperte also los. In weiter Ferne blinkte ein Kirchturm auf: Nanu, dachte ich, was soll das! Das passt doch gar nicht in den Rahmen, das gehört doch ganz woanders hin. Schweine liefen mir über den Weg. Das ging schon besser. Bald tauchte auch schon das erste Haus auf. Zu. Auf. Jetzt. Jetzt aber nichts wie rein. Rein. Sauber. Sauber hatten sie mich reingelegt. Das durfte ich mir nicht gefallen lassen. Ich tat, was ich tun mußte. Ein rostiges (rostige Farbe abgeblättert) Tor knarrte. Verlassen. Kommen. Rost. Gehen. Knarren. Ch du ja. Dann komm! Machs ohne zu zögern. Endlich. Ja!

Was ist ein Dichter?

Was haben wir zuerst? Einen Menschen, der Gedichte schreibt. Was ist das: Ein Mensch, der Gedichte schreibt? Erstens: ein Wesen, das eine ganz bestimmte Konstitution besitzt, und sich verhält. Zweitens: ein Wesen, das ganz bestimmte Verhaltensweisen besitzt, gebend - nehmend, es wird durch sein Verhalten geprägt und prägt sein Verhalten. Es gibt diesem Verhalten, das sich konstitutionell, materiell, ideell oder in sonstiger Weise manifestiert, artikulierten Ausdruck, und zwar in ganz bestimmter und vom Normalmenschen unterschiedlicher Weise.

 Ich sagte, ein Wesen, das sich verhält, da ist es vorbei mit dem Spuk vom allein träumen und keine Beziehung haben. Vorbei mit der Rührung, dass man sogar intim und im Bett keinen Kontakt habe, niemals gespürt die Erregung des andern, niemals in der gleichen Sekunde den gleichen Gedanken gehabt wie der andere. Man kann nur sagen: Verkümmerung oder Pappe. Eine durchaus anatomische und erklärbare Erscheinung. Aber kein Grund für Zeitalteranalysen vom Standpunkt der Verkümmerung, keine Veranlassung, Dinosauriergewohnheiten als letzte Erkenntnis und Manifestation über Dichtung auszugiessen. Der Kontaktlose als Ideal einer verarmenden und ratlosen Generation.

(Rainer Maria Gerhardt)

 Der Dichter also als ein Wesen, das sich verhält, nicht nur gegen sich selbst, sondern vor allem gegenüber seiner Umwelt. Anders als der hier angesprochene Gottfried Benn, dessen Gedichte um nichts als den Autor kreisen, ist der Poet ein soziales Wesen. Benn ist (immer noch) der Prototyp des unpolitischen Dichters, der in seinem solipsitischen Nihilismus erstarrte. Ziel ist also der Ausgang des Poeten aus seiner selbstverschuldeten Isolation, die sich zwangsläufig aus dem Benn´schen Nihilismus ergibt, und der Übergang ins Gespräch.

 Das spezifisch Politische liegt allerdings nicht nur in den Inhalten, sondern vor allem in der Form, im Machen. Es geht um neue Möglichkeiten des Sehens, um eine Änderung der Wahrnehmungsstrukturen. Es geht um Genauigkeit, Klarheit (was immer das sein mag) und Sauberkeit der Mittel und Methoden; oder - mit anderen Worten: Genauigkeit kommt immer der Schönheit zugute und richtiges Denken dem zarten Gefühl. (David Hume)

 Dem Dichter stehen (immer noch) zwei grundsätzlich verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung, ein Kunstwerk zu schaffen: aus der Kraft seines eigenen Ichs (Stil) oder aus den bereits vorhandenen kulturellen, literarischen Möglichkeiten (Manier). Wobei einschränkend gesagt werden muß, daß Stil heute, nach Ge- und Verbrauch aller vorhandenen Möglichkeiten wohl kaum noch ein begehbarer Weg ist. Ich will hier nicht den überstrapazierten und ausgelutschten Begriff der 'Postmoderne' ins Feld führen, aber - entscheidend ist: wer weiterkommen will, muß auch weitergehen.

 Ein Dichter, der nur bereits vorhandene Formen benutzt, auch wenn er sie bis zur Meisterschaft vorantreibt und beherrscht, ist von wenig Interesse. Ein solcher Poet ist nur ein fleißiger Arbeiter, aber kein origineller Kopf. Er ist ein Sammler, kein Genie.

 Das alles ist nicht besonders aufregend und neu und man muß sich auch nicht unbedingt mit diesen Dingen beschäftigen. Ich würd´s auch nicht tun, wenn nicht 90% der aktuellen Produktion aus diesen Elaboraten bestünde. Man muß sich durch den Dschungel arbeiten, um zum Tempel zu gelangen.

 Frisch gestrichen. Verwilderter Garten. Lautes Gesummse von Insekten. Was denke ich mir (er sich) bei diesen Vorgängen? Gang. Sie kam in ekstatischer Verzückung die breite Treppe hinuntergeschritten. Was denke ich mir (er sich) bei diesen Vorgängen? Inwieweit kann ich meine (er seine) Gedanken noch kontrollieren?! Also nun: Dieses Haus setzte mich (ihn) in Erstaunen. Ich (er) bekam Kopfscherzen. Mir (ihm) wurde ganz wunderlich im Kopf. Kann man da was machen? Nein, dieses Haus! Zwei. Zwei undurchsichtige Punkte in den Gardinen besagen noch nichts. Das Dorf besteht natürlich nicht nur aus diesem Haus: (...) Da stehe ich also auf einer Brücke: Unter mir ein kleiner Bach, über mir der Himmel. Was macht man mit einem solchen Bild? Läßt es sich verwerten? (Du darfst, hörst du, diese Frage nie stellen!) Links beginnt die Straße. Rechts geht sie weiter. Da kommt ein Mann auf einem Fahrrad vorbei. Eine Katze läuft hinter ihm her. Der Mann scheint von der Sonne geblendet worden zu sein; da findet er sich am Straßenrand wieder: die Katze ist verwundert, sie weiß nicht, was sie jetzt machen soll. Dann steht der Mann wieder auf und 'klopft sich den Staub von den Kleidern'. Und fährt weiter.

 Niemand kann zu seinem Glück gezwungen werden; niemand kann dazu gezwungen werden, alle Möglichkeiten, die in reicher und vielfältiger Weise in ihm stecken, zu entfalten. Ein sich selbst Beschränkungen auferlegender Dichter kann nur langweilige Texte schaffen. Es muß immer wieder diese unendliche Vielfalt der menschlichen Möglichkeiten und Fähigkeiten betont und vom Gedicht die gleiche Vielfalt gefordert werden. Das bedeutet nichts anderes als das freie und durch nichts eingeschränkte Gedicht. So reich wie der Mensch, so reich sollte auch das ihn beschreibende und betreffende Gedicht sein.

 Poesie muß also befreit werden von allen Einschränkungen, sei es formaler oder inhaltlicher Art. Der freie Vers, wie wir ihn z.B. von Charles Olson kennen, scheint auch heute noch die einzige Möglichkeit, dieser Sicht von Mensch und Gedicht gerecht zu werden.

 Freiheit heißt hier: die leere Seite. Auf ihr breitet sich das Gedicht aus. Wie sich das Gedicht auf dem Blatt ausbreitet, wird von ihm selbst bestimmt. Die weißen Stellen sind ebenso wichtig für die Gesamtaussage des Textes wie die schwarzen Spuren. Die traditionelle Strophenform ist eine Sache, die Anordnung des neuen Verses eine andere. In der Substanz allerdings gibt es keinen Unterschied. Das Gedicht verläuft auf der Seite, gibt dem Wort die Bewegung, von der der Leser geführt wird. Ausgangspunkt dieser Bewegung ist der Impuls (Ding, Person, Erleben, Bild, Geschehen, etc. etc. etc.), der den Schrei(b)prozeß in Gang setzt. Die SchreibArbeit besteht darin, den Text so auf der Seite zu ordnen, daß der Ausgangsimpuls sichtbar bleibt und die Lektüre zu Ergebnissen führt, die der Verfasser zwar nicht vorhersehen kann, die aber doch (zumindest teilweise) von ihm mitbestimmt werden. Ausgangspunkt und Ergebnis bleiben unsichtbar. Sichtbar wird allein der Text - das Mittelstück eines nicht endenwollenden Prozesses. Natürlich gibt es Differenzen zwischen den einzelnen Stationen, aber es gibt auch den Kern, das Unveränderbare, das, was im auslösenden Gegenstand, im Gedicht selbst und im Leser im Moment der Lektüre vorhanden ist. Dieser Kern ist gleichsam jeweils von einer unterschiedlichen Hülle umgeben. Welche Unterschiede diese Stationen kennzeichnen, bleibt der Interpretation / Untersuchung des einzelnen Gedichtes vorbehalten; es gibt keine unumstößlichen, unveränderlichen Unterschiede.

 Die Wirklichkeit ist nicht der Grammatik unterworfen: Folglich ist auch das Gedicht von ihr befreit. Und ebenso wie die starren Versfüße der alten Zeile werden die Regeln der Syntax gebrochen. Neue, ungeahnte Möglichkeiten ergeben sich. Wie weit der Dichter bei dieser Ausweitung gehen kann und darf, wird nicht festgelegt. Es gibt nur die Wahrheit des Gedichtes und die Schönheit des Bildes in der Lektüre des Lesers. Wie der Dichter die neuen Möglichkeiten einsetzt, ist nicht willkürlich, bleibt nicht allein ihm überlassen; es ist abhängig vom Objekt seines Schaffens.

THESEN:

* die Silbe erzeugt den Klang
* das Wort erzeugt den Sinn
* die Zeile (nicht: der Satz) erzeugt den Zusammenhang
* der Text ist die Welt
* Poesie muß gute Prosa werden

Zum Atem:

Die Luft geht dann aus, wenn der Sinn / die Aussage / das Bild abklingt, So bildet die Zeile eine Einheit, die vom sinngebenden (-stiftenden?) Atem geprägt ist. Der Atem versagt / verpufft, wenn die Einheit der Zeile geschlossen ist. Der Körper (also) bestimmt die Form und den Gehalt.  ---  Wie aber kommt man zum Inhalt?

 Ich fahre nun fort und gehe ins Kino und sehe mir einen Film über eine Stadt im Himmel an. Neben mir sitzt Mary Ann With The Shaky Hand. Es ist ein sehr schöner Film mit unendlich traurigen Geschichten und Bildern. Das erinnert mich an ... Doch soweit ist es nocht nicht. Das ist der allmächliche Verfall der Sinne. Langsam. Als ich aus dem Kino komme, ist die Hitze erträglich geworden. Mich weckt das Geräusch der vorbeifahrenden Autos. Eine Fliege versucht vergeblich durch eine Schaufensterscheibe zu fliegen. Es sind wenig Leute auf der Straße. Die Autofahrer beginnen, die Fensterscheiben hochzudrehen. Der Duft von Rostbratwürstchen lockt einige Vorbeigehende / vorübergehende Passanten zu einem kleinen Imbiß. Ein Franziskanermönch radelt vorbei. Ohne Katze. Ich stehe auf einem größeren Platz. Nun gehe ich weiter. Langsam. Eine Fliege versucht vergeblich durch eine Schaufensterscheibe zu fliegen. Die Autofahrer beginnen, die Fensterscheiben hochzudrehen. Es sind wenig Leute / Menschen auf der Straße. Langsam. Ich stehe auf einem größeren Platz. Ohne Katze. Eine Fliege versucht vergeblich durch eine Schaufensterscheibe zu fliegen. Ohne Katze. Radfahrer. Rostbratwürste, hochdrehen. Imbiß. Verfall ...

Das Objekt in der Realität außerhalb des Gedichts wird zur Realität selbst und zwar durch den Dichter, der sowohl Medium wie das Übertragene (die 'Botschaft') selbst ist. Der Mensch, der sich selbst und damit seine UmWelt so darstellt, trennt nicht mehr zwischen Objekt und Subjekt, und Begriffe wie Objektivismus und Subjektivismus verlieren ihren Sinn. Das Material des Gedichts ist (sozusagen) das Subjekt des Dichters als Objekt, allen anderen Objekten gleichgestellt.

 Aber vielleicht ist dies alles gar nicht so wichtig; vielleicht findet Poesie heute ganz woanders statt: dort, wo sie nicht gesucht wird von den Zuständigen, der Verwaltern und Sachkundigen; z.B. in der Rock-Musik. Sie kann und wird dort sogar mehr leisten als das, was heute in den Feuilletons als Poesie 'gehandelt' wird.

 Vielleicht (vielleicht sogar wahrscheinlich) liegt hier die einzige Chance ...

 Ich hätte gern viele Gedichte so einfach geschrieben wie Songs. Leider kann ich nicht Gitarre spielen, ich kann nur Schreibmaschine schreiben, dazu nur stotternd, mit zwei Fingern. Vielleicht ist mir aber manchmal gelungen, die Gedichte einfach genug zu machen, wie Songs, wie eine Tür aufzumachen, aus der Sprache und den Festlegungen raus. Mag sein, daß deutsch bald eine tote Sprache ist. Man kann sie so schlecht singen.

(Rolf Dieter Brinkmann)

 Fliegen fliegen. Mächtige Bäume versperren mir den Weg, dichtes Unterholz wuchert zu beiden Seiten des Weges; ein Abkommen ist unmöglich, an Entkommen nicht zu denken. Der Regen prasselt / klatscht seit einigen Stunden mit großer Wucht auf das Gras. Gehen wir weiter; lassen wir uns nicht aufhalten. Ein mieses Wetter. Kurze Sätze nehmen mir den Atem für längere; doch ich gebe nicht auf. Fliegen fliegen fliegen. Motorschaden. Regen prasselt. Mir ist schon ganz schlecht geworden. Die Gräfin kann nur noch mit Mühe gehen. Das wird vielleicht ein Fest! JaJa! Wer will da ... Nun wollen wir mal sehen. Ein flaues Gefühl im Magen. Magenbitter für die Gräfin. Die Autofahrer beginnen die Scheiben heraufzu ... / zu schließen. Wir ... wir ... wir gehen auf der anderen Straßenseite weiter. Überall stoße ich an. (?) Man reicht mir handgemalte Postkarten. Wir gehen auf das nächste Kino zu. Wir wollen mal kurz hineinschauen. Wir wollen sehen, wir machen uns auf den Weg. Mal eine reine, asketische Prosa schreiben können. Der da verliert noch sein Hemd mitten auf der Straße. Seine Beobachtungsgabe hat ihn verlassen. Was soll ich tun? Ohne mich. Nebenan wird schon wieder ein Haus gebaut. Der Weg ist immer noch nicht befestigt. Die Baukräne zerstören die Landschaft. Platterdings, sagt man hier. Wir erheben uns von den Plätzen und verlesen das neue Gedicht. Ein riesengroßes Plakat. Noch bin ich nicht so weit gekommen, die Dinge um mich herum zu beschreiben. In der Stadt bin ich ja schon; oder sagt man besser Ortschaft?! Ich gehe jetzt ins Kino und sehe mir eine Film über eine Stadt im Himmel an. Ich stehe auf und gehe hinaus. Der Film läuft weiter. Ich gehe. Wir steigen ins Auto und fahren nach Hause. Du schließt die Tür hinter dir und läßt mich allein zurück. Und nun? Und nun erheben wir uns von den Plätzen und verlesen das neue Gedicht:
 


Gedichte lesen

ist Arbeit & Vergnügen zugleich -
                      - zumal
                                                               die Belohnung /
der Lohn
immer dort zu finden ist
                 wo
nicht gesucht -
und ES da ist
                        (im Gedicht):
die Freude & das Chaos
des sogenannten wirklichen Lebens
das in Wirklichkeit nichts anderes ist
als die lächerliche Karikatur
unserer großen Gedichte
(Hoffentlich hab ich jetzt kein
Sakrileg begangen?-:??:!)

Ob ich in der Tram
die BildZeitung oder nen Gedichtband
lese ...
           (bei letzterem ist mir zumindest
die größere Aufmerksamkeit meiner Mitfahrer  gewiß -)
              "Was liestn der da für
               komische Sachn?!"
:Kommt auch bei Frauen besser an!

Ob ich einen Text brauch
den ich 'weiterspinnen' kann ...

 Immer wenn ich ein Gedicht lese
 bin ich nicht mehr von dieser Welt ...

Ich höre meine Lieblingstiere
Sie reden in Stimmen
die nur ich verstehe
die Eule  die Katze  das Stinktier
Der Wind räumt auf in den Bäumen
Die Blätter wärmen mein erkaltet Herz
O wie poetisch ist die Welt
wenn ich
wenn ich
wenn ich
ein Gedicht lese ...

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Gedichte vor/lesen

ist Arbeit & Vergnügen zugleich -
Transpiration statt Inspiration
ins Dunkel schauen wie in das berühmte schwarze Loch
aus dem nichts kommen kann
angetrieben von der vorwärtstreibenden
                                  Musik
findest du keinen Halt
und Fallenlassen geht nicht
die Welt ist nun wirklich draußen
          aber nur
wenn du
    ganz drin bist
       in dir
Schreie - Flüstern - äußerste Konzentra-tion
und wenn dann die Kehle trocken
das Bierglas leer
die Buchstaben verschwunden
dann rennst du hektisch durchs Lokal
und versuchst Stimmen zu hören
die dir deine Daseinsberechtigung bestätigen
wenn sie ausbleiben
gibst du nicht auf
und suchst die Schuld mal wieder
           bei dir
           du Idiot
 

Über das Vorlesen von Gedichten:

als theil dichterischer arbeit ist der mündliche vortrag schriftlich fixierter texte vor einer zuhörerschaft zu begreifen, die möglichst durch den verfasser selbst geschehen soll. dem in den vergangenen achtzig jahren entwickelten performancebegriff, und seinen massiven metamorphosen, gerade im letzten jahrzehnt, trägt der vortragende dichter (= sprachinstallateur) rechnung, indem er auf requisiten / mätzchen etwelcher art verzichtet : seine ganze konzentration gilt einzig dem auswendiggesprochenen bzw. abzulesenden text - der ist nun seine partitur. der dichter 'erhebt seine stimme', bringt die in seinen texten installierten klimata ERNEUT zur sprache und weiß dennoch: weißes rauschen ...

(thomas kling: der dichter als live-act. drei sätze zur sprach-installation)

 Unfug zu sagen, daß das Lesen von Gedichten nur möglich ist ohne Zusatz / Begleitung. Die Erfahrung redet eine andere Sprache.*)  Warum soll ich meine Texte von anderen Einflüssen frei halten? Fügen andere etwas hinzu, z.B. Töne, so ändert sich meine Haltung / Einstellung zu dem von mir geschriebenen Text. Ich setze neue Akzente bei der Lektüre. Warum soll meine Interpretation die einzig gültige sein, warum soll sie für alle Zeiten gleich sein? - Ich jedenfalls nehme die Korrespondenz auf.
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*) Vgl. Keep Movin´! - Poetische Ereignisse. Franz Josef Knape liest eigene und andere Gedichte. Werner Karl, Simon Noack, Christian Thöner und Christof Wagner machen Musik. (Introduction - Unsere verbotene Liebe - Ohne Laura - Beim eisgrauen Mond - Rainer M. Gerhardt: umkreisung - Fluchtbewegungen - Augsburg im August - R.M.G.: cegestes - R.M.G.: fragmente - Die weiße Wut - R.M.G.: Seegedicht I-III - Televisionäre Einverleibung - Die Nordsee - R.M.G.: gleichgewicht - Ch. Olson: Der Tod Europas (Auszug) - Emsländische Notizen - Alkibiades singt). - Audiokassette: Reihe Mitschnitt 4. Verlag Franz Josef Knape, Augsburg, 1994 - Mitschnitt am 26. 6. 1994 - 24 DM - ISBN 3-930198-09-6.
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 Plötzlich entdecke ich mit Hilfe der Musik einen Rhythmus im Text, der vorher nicht zu hören war. Betonungen verschieben sich gewaltig. Die Bilder bekommen eine andere Perspek-tive.

 Beides ist und sollte möglich sein: nur die Stimme des Poeten, der seinen Text unverwechselbar vorträgt und das Miteinander von Stimme und Begleitung, die nicht nur Ton, die auch Bild sein kann.

 Auf dem Fundbüro finden wir unsere verlorengeglaubten Gespräche wieder. Leicht angestaubt, aber doch vertraut, bekannt. Wir tragen sie mit großer Behutsamkeit in unsere Wohnung und betrachten sie liebevoll. Wir haben uns nicht aufgegeben, obwohl wir uns verloren hatten. Die allgemeine Schamlosigkeit konnte uns nichts anhaben. In unserer irren Welt bekommt keiner das Gastrecht. Wir schließen uns ein und versuchen, uns nicht aus den Augen zu verlieren. Am späten Nachmittag gehen wir noch einmal den Weg, den wir früher immer gegangen. Vorbei an dem Maisfeld, den Gasthäusern, dem See. Wir gehen ins das uns so gut bekannte Dorf zu unserem gemeinsamen Freund, dem Filmvorführer. Wir setzen uns zu ihm in seine Kabine und sehen uns einen Film an. Wir essen wieder (wie damals) eine Rostbratwurst, wir sehen den Franziskanermönch auf dem Fahrrad. Ohne Katze. Wir richten uns ein. Wir stören uns an nichts und nehmen an niemandem Anstoß. Unsere Gleichgültigkeit ist zu einem Gesetz geworden. Nichts kann uns mehr aus der Fassung bringen. Wir sind abgehärtet, verhärtet. Die Sätze treffen und verletzen uns nicht mehr. Wir können jetzt ohne weiteres im Plural sprechen. MARY ANNE: so heißt unsere Vergangenheit, die für andere immer ein Rätsel bleiben muß, die keiner verstehen wird. Die Sätze fügen sich widerstandslos zu einem Ganzen zusammen. Wir haben unsere Vergangenheit, ohne sie begriffen zu haben. Ohne Katze.

 Was ich möchte ist: die Ränder abgrasen. Die Ränder der fetten Weide, auf der sich die Ochsen des Allgemeinen tummeln, um sich von ihrer Operation zu erholen. Kastriert wie sie sind, ist ihnen der Blick fürs Entscheidende verlorengegangen. Gefühle wie ‘Liebe & Haß’ sind ihnen fremd. Verliert sich mal ein Stier in ihr Revier, werden sie aufgescheucht: Dann rotten sie sich zusammen und vertreiben den ungebetenen Eindringling.

 An den Rändern des Allgemeinen findet das Leben statt. Dort findet man die schönsten Blumen.

 Mir zittert der Blick, die Kniescheiben sind in rhythmischer Bewegung: grüngelbbraunrotblauestrahlen jagen durchs Gehirn, Spiralenkreisequadrate ... die Umgebung wird mir arg lästig. - Die stark hervorspringende Nase springt mit einem Ruck aus dem Gesicht, die Augen folgen ihr nach, die Ohren klappen zu, die Haare stehen in Flammen, der Mund taumelt in die Speiseröhre. - Mein zerbrochenes Gesicht im halbblinden Spiegel; kaum noch zu sehen: ein wunderliches Bild. Nun hebt sich zu allem Überfluß auch noch die Schädeldecke: daß mir das passieren mußte. Störungen im Sprachzentrum / Sprechzentrum. Der Film ist gerissen. - Ich mache mich auf die Socken und erreiche noch in den ersten Morgenstunden den halbverfallenen Bahnhof. Wer ist´s, der da im Wartesaal herumlungert? John Wayne natürlich! Ein milchiger Nebel legt sich über das Bild. Ich gehe. Ohne Katze.

 Eine Zeitlang schwebte es mir vor, die einzelnen Ereignisse, den Berg und mich, die Bilder und mich, zu beschreiben und in unverbundenen Fragmenten nebeneinander zu stellen. Dann sah ich aber das Fragmentarische hier als das Wohlfeile, weil es nicht das Ergebnis einer die Einheit begehrenden und vielleicht dann scheiternden Anstrengung sein würde, sondern vorweg eine sichere Methode.

(Peter Handke: Die Lehre der Saint-Victoire)

 Das Fragmentarische als Methode! - Man muß schon weit gehen, um solch blühenden Unsinn zu finden! Wahrnehmung ist nur fragmentarisch möglich, - und: eine die Einheit begehrende Anstrengung kann nur Lüge sein, da sie etwas vortäuscht im Sinne einer unmöglichen, weil nicht(un-?)menschlichen Utopie. Es gibt keine Einheit. Und wer versucht, sie als möglich zu bezeichnen, ist ein Scharlatan. Die Welt abzubilden - so wie wir sie (zwangläufig unvollständig und voller Brüche) erkennen können: das scheint mir die Aufgabe der Literatur zu sein. Nicht eine vermeintliche (illusionäre) Einheit zu proklamieren -: das ist die Aufgabe der Priester. Nur das Fragment sagt die Wahrheit.

 Fragmentarisch ist eine Poesie dann, wenn sie gemäß den Gesetzen der Wahrnehmung gebildet ist. (Jeglicher Art von Wahrnehmung) Wann entspricht die Form meiner Wahrnehmung der Form des Sonetts? Heute! Sonett (stellvertretend für alle ‘herkömmlichen Formen’ der Poesie) als ironisches Spiel (vgl. Robert Gernhardt) - das ja! aber sonst? Mein Empfinden (sensorische Wahrnehmung?) von einer Sache ist NIE einheitlich, immer nur bruchstückhaft. Wie kann der Text eine ‘geschlossene Form’ bilden, wenn er meine Einstellung zu dieser Sache wiedergeben will?

 Ich ziehe einen anderen Zettel aus der Mappe mit flüchtigen Notizen für dieses Nachwort hervor. Auf dem Zettel steht, jedes Gedicht, noch das perfekteste, in sich geschlossenste, vollendeste Gedicht ist ein Fragment. Ich kann zugeben, ich verstehe das nicht. Die fragmentarische Form, die ich verschiedentlich benutzt habe, ist für mich eine Möglichkeit gewesen, dem Zwang, jede Einzelheit, jedes Wort, jeden Satz hintereinanderzulesen, und damit auch logische Abfolgen zu machen, wenigstens für einen Moment nicht zu folgen. Eine andere Möglichkeit sind die unverbundenen Vorstellungen, von einem Satz oder einem Satzteil zum nächsten jeweils ein anderes Bild zu bringen. Ist das neu? Nein, alles ist doch da! Diese springende Form, mit den Zwischenräumen, die vorhanden sind, Gedankensprünge, Abbrüche, Risse, und neu ansetzen, nach dem zuletzt Geschriebenen, hat mir jedenfalls die Gelegenheit mehrerer Abflüge gegeben.

(Rolf Dieter Brinkmann)

Ezra Pound und Charles OlsonSchreiben ohne Buchstaben aufs Papier zu malen; keine SchriftZeichen. Literatur, die sich im LEBEN ausdrückt, in den Körperbewegungen, im Gehen ... Kein Eifer, sondern ein Vorübergehen, ein Hauch, ein Streifen, ein Bewegtwerden von etwas, das nicht festgehalten wird. Deshalb die längeren Unterbrechungen in der Fortführung des Textes ohne Ende. Text ohne Ende.Fortschreibung. Keine Bücher. Nur ein Buch. Alle Texte sind Teile eines Buches. Alle Bücher sind Teile eines einzigen Buches in mehreren Fortsetzungen ...
... kommen wir zum Hauptteil ...